Die Gemeindewerke Bovenden erhöhen zum 1. Januar 2019 die Strompreise. Gründe dafür sind stark gestiegene Beschaffungspreise und zunehmende Netzentgelte. Die Preise für Gas und Wasser hingegen kann der Lokalversorger im kommenden Jahr stabil halten.
Die letzte Strompreisänderung liegt schon einige Jahre zurück, betonen die beiden Gemeindewerke-Geschäftsführer Frank Berlin und Lutz Kiefer. Zuletzt hat der Lokalversorger für das Jahr 2015 die Preise für Plesse-Strom gesenkt - in den folgenden drei Jahren 2016, 2017 und 2018 haben die Gemeindewerke ihre Strompreise entgegen dem Trend stabil gehalten. „Nun jedoch kann unser Unternehmen immer höhere Mehrkosten nicht weiter ausgleichen“, begründen Berlin und Kiefer die angekündigte Preisanpassung.
Während es bei den staatlich veranlassten Steuern und Abgaben aktuell kaum Entlastung gibt, steigen seit einiger Zeit die Großhandelspreise für Strom deutlich an. „Zudem klettern in unserer Region die von der staatlichen Regulierungsbehörde festgelegten Entgelte für die Nutzung der Stromnetze zum kommenden Jahr weiter in die Höhe“, so Berlin. „Unterm Strich haben diese Faktoren dazu geführt, dass wir unsere Kalkulation überarbeiten mussten.“
Zum 1. Januar 2019 steigen in der Grund- und Ersatzversorgung sowie für alle Plesse Strom Produkte die Preise je abgenommener Kilowattstunde (kWh) um 2,44 Cent. Für den verbrauchsunabhängigen Grundpreis - dieser enthält die Kosten für Netzbetrieb, Messung und Abrechnung - muss der Stromkunde je nach Tarif etwa 90 Cent im Monat mehr bezahlen.
Ein durchschnittlicher Plesse-Strom Kunde mit einem Jahresstromverbrauch von 3.000 Kilowattstunden zahlt künftig 920,87 Euro für Strom. Die monatlichen Mehrkosten belaufen sich dabei auf rund 6,80 Euro.
Bei den genannten Kosten ist die Umsatzsteuer, die auf die Stromlieferung sowie auf alle Umlagen und Abgaben erhoben wird, bereits einberechnet.
Die Geschäftsführer machen deutlich, dass die Gemeindewerke durch eine effektive und vorausschauende Einkaufsstrategie höhere Belastungen teilweise kompensiert haben, „vollständig auffangen konnten wir die negative Kostenentwicklung aber nicht.“
Berlin gibt darüber hinaus zu bedenken, dass Energielieferanten selbst immer weniger Einfluss auf den Strompreis nehmen können. Von jedem Euro des Strompreises für Endkunden entfallen derweil rund 52 Cent auf staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen. Etwa 27 Prozent aller Strompreisbestandteile machen die behördlich regulierten Netznutzungsentgelte aus. „Auf nur noch knapp 20 Prozent des gesamten Strompreises beläuft sich unser Kostenblock für Stromeinkauf, Vertrieb und Service“, so der Gemeindewerke-Geschäftsführer, „nahezu 80 Prozent des Strompreises können von uns damit faktisch nicht beeinflusst werden.“
Dennoch gibt es auch gute Nachrichten vom Lokalversorger: Anders als viele andere Energieanbieter kann Lutz Kiefer garantieren, dass die Preise für Erdgas und Trinkwasser von den Gemeindewerken Bovenden im Jahr 2019 stabil bleiben.
Kundeninformation
In den kommenden Tagen informieren die Gemeindewerke ihre Stromkunden per Brief über die neuen Preise.
Offene Fragen beantwortet das Team vom Kundenservice montags, dienstags und donnerstags zwischen 7:30 Uhr und 16:30 Uhr sowie mittwochs und freitags zwischen 7:30 Uhr und 12.30 Uhr persönlich im Kundenzentrum, das sich im Rathaus Bovenden befindet (Rathausplatz 1, Bovenden).
Zudem sind die Gemeindewerke telefonisch unter der Servicerufnummer (0551) 900333-155 und per E-Mail (service@gemeindewerke-bovenden.de) erreichbar.